"Wie Tortot sein Fischerherz verlor"
nach den Romanen von Benny Lindelauf
Eine Koproduktion mit Laika- theater der Zinnen, Antwerpen
Ausgezeichnet mit dem Sächsischen Theaterpreis "bekleidend, bebauend, belichtend".
Regie: Jo Roots & Christoph Levermann
Bühne und Rezepte: Peter De Bie
Kostüme: Ulrike Kunze
Musik: Demian Kappenstein
Dramaturgie: Ulrike Lessmann, Mieke Versyp
Puppen: Marc Maillard
Puppenbau: Marc Maillard, Laura Sanwald, Birgit Hesse, Lili Laube, Marlene Foltyn
Licht: Max Bäßler
Ton: Karolin Killig
Theaterpädagogik: Dorothee Paul
Spiel: Alina Montana Weber, Tony Milano, Paul Oldenburg, Gregor Wolf, Gert Jochems/ Uwe Steinbach, Adrienne
Leijko
Premiere: 11 November 2023; Theater Junge Generation Dresden
Das Theater Junge Generation überrascht im Kraftwerk Mitte mit einer eigenwilligen Koproduktion.
(...) Doch noch mehr sind es letztlich eben auch jene höchst markanten, szenischen Bilder, die sich da kraftvoll und sensibel zugleich einprägen. Mit den denk- und merkwürdigen Gestalten dieser Puppen- und Schauspielinszenierung, die die Fantasie des Premierenpublikums kraftvoll herausgefordert haben. Was sich da in gut anderthalb Stunden (...) ereignet, lässt sich kaum beschreiben. So vielgestaltig, außergewöhnlich, denkwürdig, merkwürdig sind diese sich rasant verwandelnden Bühnengestalten wie auch die fantasievoll ausgestatteten, schnell verwandelbaren Spielorte. Wo mit zuweilen haarsträubenden Mitteln von Geschehnissen erzählt wird, die kaum vorstellbar sind . (...)
DNN - Dresdner Neueste
Nachrichten
Wie kann man mit Kindern über Krieg sprechen, vom Krieg erzählen? Diese Frage ist seit dem Russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, den Hamas-Anschlägen vom 7. Oktober 2023 und den daraus folgenden Ereignissen noch relevanter geworden. Denn Kinder bemerken, dass die Konflikte in der Welt wieder zugenommen haben. (...) Mit dieser Frage haben sich ebenso das Dresdner Theater Junge Generation und das Theater Laika aus Belgien zu Beginn ihrer Kooperation auseinandergesetzt.(...)Schließlich schafft das Team das Kunststück, ein Gefühl von Happy End zu erzeugen, obwohl das Ende offenbleibt. Weder gibt es einen Sieger, noch ziehen die Geschwister schicksalsergeben in den ewigen Krieg. Wie sollte auch ein Ende gefunden, wo doch auch der Krieg auf dieser Welt immer noch tobt. Insofern gibt diese Inszenierung keine Antworten zum Krieg, so einfach machen es sich die beiden Theater nicht. Im Gegensatz zum tagtäglichen Nachrichtengewitter ist „Der Koch und der halbe Soldat“ ein guter Anlass, um über Krieg zu sprechen – und angesichts der Nachrichten bleibt es wohl weiterhin ein Thema, über das wir alle sprechen müssen.(...).
fidena.de
"20000 Meilen unter dem Meer"
nach Jules Verne in einer Bearbeitung von Michael Schachermaier
Regie: Christoph Levermann
Bühne, Kostüm & Video : Nicole Marianna Wytyczak
Licht: Max Bäßler
Ton: Karolin Killig
Puppen : Jonathan Gentilhomme
Dramaturgie: Ulrike Lessmann
Spiel: Alina Montana Weber, Patrick Borck, Carlo Silvester Duer, Uwe Steinbach
März 2023; Theater Junge Generation Dresden
Zeitlose Mär vom Meer.
(...)Wieder mal ist
eines jener sorgfältig gearbeiteten und vielschichtigen Theatererlebnisse dabei
herausgekommen, wie sie das tjg mit beeindruckender Regelmäßigkeit, aber ohne
Gewöhnungsroutine vorlegt.
Im Laufe der 70
stringent durchgespielten Minuten, die Jules Vernes 1869 veröffentlichten Roman aufs
Nötigste eindampfen, ohne seine Themenvielfalt zu reduzieren, werden von den vier Puppenspielern zwar lediglich sieben Puppen bewegt
(die Jonathan Gentilhomme entworfen hat). Von einem Kammerspiel ist das Ganze jedoch weit entfernt. Die von Nicole Marianne
Wytyczak geschaffenen Kostüme und das überwältigende Bühnenbild träumen den Traum vom weiten Ozean und locken das Publikum bereits
unter Wasser, bevor sich auchnur der Vorhang geöffnet hat.(...)Im Zuge der Adaption sind zwar
zahlreiche Episoden der wuchtigen
Vorlage
notwendigerweise über Bord gegangen, übrig bleibt aber eine stimmige Ökofabel, der man an keiner
Stelle vorwerfen kann, sie rücke den grimmigeren Elementen des Buchs mit dem Weichzeichner
zu Leibe, um die
Kinder nicht zu verschrecken.(...)
Was hier vielleicht ein wenig zu sehr nach Schwerstarbeit für den Deutsch-Leistungskurs klingt, erweist sich in der praktischen Umsetzung als ebenso kurzweiliges wie spannendes Bühnenspektakel mit Mut zu großen Fragestellungen. Das Ensemble (...) erweist sich als bestens eingespielt, sorgt in diesem Unterwasserparadies sowohl für fließende Übergänge als auch amüsante Flora-und-Fauna-Effekte, und gibt dem Publikum einiges an Diskussionsstoff mit auf den Weg. Dabei wird die Frage, was denn nun „die richtigen Mittel“ zur Verteidigung unseres Ökosystems sein sollen, zu guter Letzt an uns weitergereicht – an wen auch sonst?
DNN - Dresdner Neueste
Nachrichten
Wenn aus Weltschmerz Zerstörung wird.
(...) Puppenspieler bewegen sich in fließenden Linien, Kostüme und Licht flimmern in grün, gelb, blau, die Kulissen wirken schemenhaft, abstrakt - bis das runde Bullauge von Kapitän Nemos Nautilus einen neuen Mittelpunkt der Bühne bildet.(...)
Nemos Handpuppe (...)
ist ein wenig größer als die anderen. Er steht über ihnen, ihrem Schicksal, und am liebsten auch über dem der Menschheit. Sehr klar arbeitet die Aufführung die Frage heraus, welche Mittel erlaubt
sind, um gegen empfundenes Unrecht vorzugehen. Sehr klar bezieht sie auch Stellung, dass es die von Kapitän Nemo nicht sein können und dürfen.
Umgeben sind diese Problemstellungen von fantasievollem Spiel mit sehenswerten Effekten, die jene fremde Unterwasserwelt fühlbar machen. Zu lachen gibt es reichlich, manachmal subtiler, manchmal nah an der Alltagssprache der Kinder untereinander (...).
Sächsische
Zeitung